Gwendolyn Dwyn Andraste
  Keltenstein - Midlove Crisis (RP)
 

Das Geräusch seines langsamen Atems bohrt sich wieder und wieder in meinen Kopf. Die Wärme welche von seinem Körper ausgeht scheint mir unerträglich, hält mich fest umklammert und raubt mir die Luft zum atmen. Er träumt unruhig und in dem Moment als er kraftlos vom Traum um sich schlägt und sich in meine Richtung rollt, halte ich die Luft an und strecke den ihm zugewandten Rücken durch, ziehe angespannt den Kopf zwischen die Schultern und strample mit den Beinen weg von ihm. Schon der Gedanke an eine zufällige Berührung lässt in mir ein Gefühl heranwachsen, das ich ihm gegenüber noch nie fühlte. Mit einer flüssigen Bewegung rutsche ich aus dem Bett und dränge mich richtiggehend an die angenehm kühle Wand zur Seite des Bettes. Im fahlen Mondlicht betrachte ich seinen Körper, den Körper der die Gedanken birgt, die mich so verletzen können. Ich schnappe nach Luft, doch seine Nähe scheint mir unerträglich. Ganz leise schleiche ich am Bett vorbei um seinen unruhigen Schlaf nicht zu wecken. Fast stolpere ich über den großen Hund, der sich am Fußende ausgestreckt hat. Den charmanten Hundeblick ignorierend unterdrücke ich ein gehässiges Keuchen und steige über ihn hinweg. Langsam und möglichst lautlos öffne ich die Schranktür und greife nach dem erstbesten Kleidungsstück das mir in die Hände fällt. Nackt, mit dem Kleid in der Hand, schleiche ich zu der schweren Türe hinter der sich die Stufen hinab in die Burg verbergen. Mit fahrigen Bewegungen steige ich ins Kleid das leise raschelt. Ein Stöhnen vom Schlafzimmer und ein Winseln des Hundes. Schnell ziehe ich die Tür auf und zucke zusammen als diese laut knarrt. Ich halte ein, lausche, höre wie sich die Decken im Bett bewegen, wie sie leise über seine Haut streichen, ein schwerer geseufzter Atemzug, dann wieder Stille. Der Hund streckt sich, ich höre seine Krallen über den Holzboden kratzen, er gähnt vernehmlich, ich höre das leise Pfeifen seines Atems. Aber er kommt mir nicht hinterher, er bleibt bei seinem geliebten Herrn, vor dem Bett liegen und wacht über seine Träume ‚in denen ich sicher längst keinen Platz mehr habe’… ganz leise schleiche ich die Stufen hinab, lasse die Türe einfach offen stehen um nicht noch einmal sein Aufwachen herauszufordern. Die letzte Stufe falle ich fast, in der Dunkelheit habe ich mich verzählt, ich unterdrücke ein Aufheulen und halte mich an der rauen Wand. Heiße Tränen bahnen sich den Weg über meine Wangen, atemlos setze ich mich auf die verhängnisvolle Stufe und halte mein Gesicht in beiden Händen, halte mir den Mund zu um kein verräterisches Schluchzen über die Lippen zu lassen. Immer wieder schüttelt es mich von den Schultern beginnend bis hin zu meinem Bauch, der sich schmerzhaft zusammenzieht. Ich kann mir ein leises Wimmern nicht verkneifen und weine im stockdunklen Treppenhaus. Der, der mich trösten sollte, hängt oben im gemeinsamen Bett seinen Träumen nach und verschwendet mit Sicherheit keinen Gedanken an mich. Keine Tränen mehr zum weinen, ich sitze und starre in die Dunkelheit. Seine Stimme tönt in meinem Kopf „Du bist nicht allein, ich bin immer da." ausdruckslos stiere ich in die Dunkelheit und sehe nichts, höre nichts außer seine Stimme „Auch wenn ich nicht direkt neben Dir bin, ich bin immer da…" Ich kann ein verächtlich klingendes Schnauben nicht verwehren… der Gedanke drängt sich auf, lässt sich nicht abschütteln… ich fasse mir an den Kopf, trommle mit den Fingerknöcheln gegen meine Stirn um ihn zu verjagen. Wie oft hat er mich gesehen und durch mich hindurchgeschaut. Verkauft mir sein Desinteresse an mir als Gunst, als Vertrauen und Freiheit. Ich sitze neben ihm und bin doch allein. Der eiserne Griff der Einsamkeit hält mein Herz gnadenlos umklammert, drückt erbarmungslos zu auch wenn er bei mir ist und quetscht die Liebe zu ihm heraus. Zurück bleibt immer öfter nur, die leere Hülle, wie eine verschwommene Erinnerung wenn ich in seine Augen schaue. Was soll ich noch tun um ihn an mich zu erinnern. Mich zurückziehen, wieder einmal, er würde es nicht bemerken, selbst wenn man ihn darauf anspricht, eine Ausrede finden, warum und weshalb. Mich ihm öffnen, in einer Weise in der mich noch nie geöffnet habe, um ihm zu zeigen, dass ich ihm gehöre, ihm vertraue, alles für ihn tun würde… so kaufe ich mir seine Augen, seine Hände, seinen Mund für einige Stunden zurück. Doch mit der Nacht die meine Bemühungen vom nächsten Tag trennt, hat er mich wieder zurück in die Reihe seiner Spielzeuge gestellt… eines von vielen. Nur Rang und Titel ketten uns für andere zusammen, lassen uns Auftreten wie ein Mann, eine Frau. Doch sobald die Tür zum Turm sich schließt, beginnt das Glücksspiel um seine Gunst. Das Spiel dass ich immer öfter verliere. Kein Jammern und Weinen, kein Kratzen und Schlagen, kein Wort und kein Blick wird angehört, er geht einfach, jedes Mal mit den Worten „Schmoll Dich aus". Und jedes Mal geht er ein Stück weiter weg… kommt ein Stück weniger nah zurück…

 
 
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