Gwendolyn Dwyn Andraste
  Keltenstein - Im Angesicht des Schattenprinz (RP)
 

Den Dolch versteckt am Rücken verstaut, schlich ich mich über die Terrasse auf den Burghof. Die ausgekühlten Pflastersteine erfrischten auf angenehme Art meine Fußsohlen, auf dem Burghof bemühte ich mich nicht länger unbemerkt zu bleiben, wusste ich doch genau, das sämtliche Bewohner der Burg längst dem Müßiggang frönten, bis auf… ich hielt kurz inne und suchte die dunklen Fenster ab die wie tote Augen schwarz und stumm auf den Burghof starrten. Zweifelnd ob ich sie überhaupt erkennen würde, dunkles Haar, schwarzes Kleid, wenn sie im Schatten stünde und mich beobachten würde… würde sie meinen mitternächtlichen Spaziergang hoffentlich als weitere Unsucht der Burgherrin abtun und nicht länger darüber nachdenken. Ich überlegte kurz ob ich in den Schatten tauchen sollte, den das Stallgebäude auf den Burghof warf, verwarf den Gedanken gleich wieder, angelte mir stattdessen eine der Fackeln die im Boden steckten am Rande des Weges der zum Haupttor der Burg führte und eilte im flackernden Licht des Feuers in Richtung Tor. Schon von weitem erkannte ich die Wachen an die Mauern des Burgtors gelehnt. Weder die schweren Holztüren noch das massive Eisengitter waren geschlossen und ein verbitterter Laut floh über meine Lippen. Meine nackten Füße hinterließen tapsende Geräusche auf dem kalten Pflaster, die sich deutlich abhoben von dem leisen Gesang der Mitternacht, das Feuer der Fackel flackerte und knisterte im Zug den meine Schnellen Schritte verursachten, doch die Wachen dösten scheinbar selig vor sich hin, weder die Augen noch die Ohren wach genug um ihre Arbeit ordentlich zu verrichten. Kaum zu Ende gedacht, mussten sie mich doch noch gehört haben, doch hätte ich es drauf angelegt, wäre ich bereits nahe genug um die beiden Schlafmützen zu überwältigen. Die beiden zuckten und sahen sich in meine Richtung um, einer legte die Hand über die Augen, um zu spähen wer im Fackelschein dahergerannt kam. „Ich hoffe, ich habe euch nicht geweckt." begrüßte ich die beiden einen Deut unfreundlicher als es eigentlich meine Art ist. „Nein … nein Herrin, wir bewachen wie befohlen das Tor und achten darauf, dass niemand ins Innere der Burg eindringt." gab mir einer der Tölpel fast stotternd und offensichtlich beschämt zur Antwort. „Ahja, dann wäre es also unmöglich in die Burg einzudringen?" fragte ich zynisch und leuchtete dem bisher Stummen ins Gesicht, er wich ein Stück zurück und öffnete den Mund zum Sprechen „Hinfort mit euch, und taucht eure Köpfe in den See damit ihr wach werdet." herrschte ich die beiden an, konnte mir jedoch ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen ob dem Schrecken den ich auf ihren Gesichtern sah. „Aber MyLady …" setzte einer der beiden an „Nichts aber, tut wie ich euch geheißen habe" schnauzte ich und dachte, ‚aber bleibt in der Nähe, nur für den Fall…’ laut sagte ich „oder ihr werdet das nächste Mal im Kerker erwachen." Die beiden nickten betroffen und senkten den Blick auf das im Fackelschein blau schimmernde Pflaster. Umgehend setzten sie sich in Bewegung und trotteten ohne ein weiteres Wort davon. Ich schaute ihnen einen Moment hinterher und überlegte, ob ich wohl zu streng mit ihnen war, ob ich meine Wut über… Mandragor… ich fuhr herum, hielt die Fackel weit über den Kopf und spähte in die Dunkelheit die das flache Land vor der Burg verschluckte. Vom nahen Wald drangen seltsame Geräusche an mein Ohr die mich innerlich schaudern ließen. Ich wollte mir gar nicht erst ausmalen welch schauderliche Geschöpfe sich dort nachts rumtrieben… Nimrods Stimme manifestierte sich leise aber klar in meinem Kopf… „die Harpie, ich hab sie gesehen… stinkend nach Aas und Schwefel, zischend und speiend… die zerrupften Flügel, ausgebreitet messen sie mindestens drei Meter…" ich schrak zusammen als es in der Dunkelheit vor mir knackte, erst das folgende leise klopfende Geräusch entspannte mich wieder, erkannte ich doch einen gewöhnlichen Feldhasen den wohl der Fuchs aufgeschreckt hatte. ‚Nimrod,’ ich schüttelte kaum merklich den Kopf und spähte weiter wachsam in die Dunkelheit ‚ich werde eure Schauergeschichten nicht mehr ohne weiteres belächeln, das versprech ich euch’ dachte ich und schalt mich selbst einen Hasenfuß, zuckend und zitternd wie ein Kind vor Angst in der Dunkelheit. Ich atmete tief durch und erste Zweifel nagten in meinem Hirn… ‚was wenn er nicht kommt, wenn er längst in der Burg ist und…’ mir war zum heulen beim Gedanken was er alles anrichten konnte… was wenn er einen der Gäste überrascht und etwas antat… mir wurde speiübel und ich schaute nach dem Mond… „Ich glaube die Wachen werden noch etwas brauchen – oder wonach haltet Ihr Ausschau?" flüsterte seine sonore Stimme Gänsehaut auf meinen Rücken und ich hasste mich dafür dass ich wieder erschrak und zuckte, Schwäche zeigte. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf und ich wagte es nicht mich nach ihm umzudrehen. Furcht? Nein… Ja, davor das mein Blick meine Lust… Abenteuerlust verraten könnte. Zu gefährlich als dass ich mich unbewaffnet darauf einließ, meine Mundwinkel zuckten kaum merklich und ich schob langsam und bedacht meine Hand unter dem Umhang in Richtung Dolch und ich wusste… „Nicht doch, wir wollen doch nicht, dass Euch etwas passiert." ich lies den Arm sinken, drehte mich der Stimme zu, unterdrückte ein Lächeln und hoffte er würde glauben eine Andraste sei in dieser Weise naiv… stattdessen öffnete ich die blauen Augen weit, verlies mich auf deren Wirkung und starrte in das schwarze Loch hinter dem der Schatten seiner Kapuze sein Gesicht verbarg. Um den Eindruck zu verstärken bemühte ich mich ehrfürchtig zu klingen und wisperte leise seinen Namen. Kaum ausgesprochen krampfte sich meine Hand einen Moment um den Griff der Fackel aus Ärger darüber dass Zorn in der Stimme mitschwang… doch er merkte es scheinbar nicht sondern verbeugte sich tief. Ich schluckte meinen Ärger über diesen offensichtlichen Hohn und öffnete gerade meinen Mund zum sprechen… doch als er sich wieder aufrichtete, schlug er die Kapuze zurück und mir blieb der Mund offen stehen. Für einen Moment zitterte die Fackel in meiner Hand ehe ich erkannte, er war nicht krank, nein er hatte seine Haut mit Moorerde beschmutzt. ‚Seltsame Sitten… Gurkenmasken kennt man ja, aber Moorerde?’ ich schluckte das Lachen das sich über meinen Kehlkopf rollte angestrengt hinunter und senkte einen Bruchteil den Blick um mich wieder zu fangen. „Habt ihr etwas anderes erwartet? Jemand älteres, oder vernarbteres?" er missdeutete meine Mimik, Lug sei Dank. „Na jedenfalls nicht so einen dreckigen Lump!" presste ich spottend hervor, bemüht einen beleidigenden Ton zu treffen und folge seinem Blick, der an sich hinabschaut. Ich lächelte innerlich ‚Naja, die Kleidung tadellos, vielleicht eine Art Kriegsbemalung, ich sollte mich womöglich geehrt fühlen.’ Als könne er Gedanken lesen erklärt er mit einem charmanten Lächeln „Verzeiht meinen Aufzug edle Dame, jedoch erfordert es die Nacht meine Haut zu verbergen" Ich wollte mir schon an den Kopf fassen ‚ach soooo’ laut sagte ich „Glaubt Ihr, ich lasse Euch so ein auf Burg Keltenstein?" und stemmte die Hand in die Hüften um meinen Spott zu unterstreichen. „Ja! Oder wollt ihr dass ich zu dem Weiher gehe und Eure Wachen in den Schlaf schicke, nur weil Ihr mir eine Schale Wasser zum Waschen verweigert?" Ich erschrak ob seiner Worte ‚also, doch – Mörder’ dachte ich, zischte leise „Das würdet Ihr nicht …" doch er fiel mir ins Wort: „Wenn Ihr es verlangt, Lady – ja." ‚elender Verbrecher’ er fütterte den Zorn der ohnehin in mir loderte und ich konnte nicht verhindern dass meine Wangen aufglühten, zu gerne hätte ich ihm an Ort und Stelle seine freche Zunge abgeschnitten doch es erschien mir wenig klug mich hier und jetzt auf einen ungleichen Kampf einzulassen, angesichts der vielen Dolche auf seinem leichten Brustpanzer so antwortete ich gepresst „Das … das wird nicht nötig sein. Folgt mir." und bedeutete ihm mit einer Geste durch das verlassene Tor zu treten. Der Strolch nickte erhaben und ging mir hinterher. Wie ein Tier schlich er mir nach und ich spürte die lauernde Bedrohung im Rücken die keinen Deut von mir wich. Ich hatte nicht vor ihn durch die Burg zu führen und die Anwesenden mit seinem schwarzen Gesicht zu erschrecken, so führte ich ihn an die äußere Türe zum leerstehenden Wachturm in dem ich bei schlechtem Wetter meine Übungen absolviere. Die Tür stand offen und ich schalt die Stallknechte in Gedanken, die hier unten das Holz zum feuern der Kamine lagerten. ‚Und dann überrascht sein und mich vorwurfsvoll anzwinkern, wenn die Burg in jedem Zimmer einen Eindringling hat’ „Wenn ich bitten darf." schnappe ich meinem zweiten Schatten zu und meine freie Hand lädt ihn zum eintreten ein, er setzt einen Fuß auf die Schwelle und steht genau neben mir, blitzschnell greife ich nach meinem Dolch im Rücken und hebe den bewaffneten Arm, doch weit komme ich nicht, denn genauso schnell dreht er mein Handgelenk unsanft dass mir der Schmerz in die Knochen fährt und ich vor Schreck die Fackel fallen lassen. Überrascht zwinkere ich ihn an und kann mich gerade noch beherrschen keine Respektsbekundung auszusprechen da flüstert er stimmlos „Es ist nicht gelogen, was man sich über Euch erzählt Prinzessin." und drückt mich zwischen sich und den Türrahmen, sein amüsierter und heiserer Tonfall, sein unverschämter Blick in meinen Ausschnitt, ersticken den Respekt im Keim und schüren den Zorn auf ein neues. „Jedoch vermochte mir keiner zu sagen, welch Schönheit Ihr besitzt." Ich bebe vor Wut und schnaube zornig, versuche mich zu winden und spucke ihm entgegen „Ihr…. ihr…." „Dieb?" lacht er mir ins Gesicht „Ihr… ihr… Lüstling!" presse ich angewidert hervor und versuche ihn von mir wegzudrücken, diesen dreckigen Lump. „Ist es ein Verbrechen Lust zu verspüren wenn man die Blume Irlands in den Armen hält?" Zornig zischend winde ich mich und nutze seinen schlechten Stand um wie Wasser zwischen ihm und Türrahmen herauszufließen, doch sein Griff um mein Handgelenk ist eisern und sein freier Arm legt sich um meine Taille… wie vor einer Stunde in meinem Turmzimmer zieht er mich an sich und ich rieche seinen erdigen Geruch, spüre die warme Spur seines Atems, fühle seine Männlichkeit an meinem Hintern und höre seine sonore Stimme heiser flüstern „Wenn Ihr nun so gütig wärt mich zu meinem Gemach zu führen." schicksalsergeben trete ich einen Schritt nach vorn, was soll ich auch sonst tun, doch er hält mich zurück, „Einen Moment noch MyLady" oh wie ich es hasse, wenn er mich so nennt. Schmerz brennt sich in mein Handgelenk und noch bevor mir bewusst wird warum, höre ich meinen Dolch klirrend zu Boden fallen. Er hält einen Moment inne und packt mich dann noch fester ums ohnehin schon schmerzende Handgelenk, langsam geht er in die Knie und sein an mir entlang streifender Körper macht mich rasend …. vor Wut, doch ich halte still. Sein Gesicht an meine Hüfte gepresst erkenne ich aus den Augenwinkeln wie er nach meinem Dolch angelt und ihn an seinem Gürtel befestigt, dann greift er nach der Fackel und schiebt sich in der gleichen Weise wieder an mir hinauf, seine Dolche am Brustpanzer massieren gefährlich über meinen Rücken und ich komme nicht umhin den Rücken durchzubeugen. „Nun können wir." flüstert er und lässt mich los. Etwas zögerlich geh ich voran, im Bewusstsein völlig schutzlos so ohne Waffe und er… der Feigling bewaffnet bis an die Zähne. Wortlos steige ich die im engen Wendel führenden Stufen vor ihm in den hohen Turm hinauf. Seinen Blick im Rücken spürend und bebend vor Wut. Oben angekommen dämpfe ich mein brennendes Gefühl indem ich mich gegen die festsitzende schwere Tür stemme bis sie nach einiger wohltuender Anstrengung knarrend aufschwingt und ich eintrete. Er zögert und späht ins Dunkel im Turmzimmer „Ihr vertraut mir wohl nicht?" versuche ich ihn frech zu locken „Nur so weit wie ihr mir." lächelt er mir ebenso frech entgegen und tritt vorsichtig ein. Ich wende mich ab um einige Kerzen anzuzünden und höre das endgültige Geräusch eines zuschnappenden und verriegelten Schlosses. „Warum schließt Ihr ab?" frage ich mit ungewollt zittriger Stimme und beiße mir sogleich auf die Unterlippe dass es schmerzt. „Nur weil ich keine ungebetenen Gäste haben möchte.", entgegnet er grinsend und verstaut die Fackel in der vorgesehen Halterung neben der Tür.

Ich schüttle die Flamme des Streichholzes aus und greife den schweren klein wenig verstaubten Kerzenständer, gehe einige Schritte in das Turmzimmer und nicke zufrieden über den Zustand des Zimmers. Die dicken Holzbohlen federn kaum spürbar unter meinen nackten Füssen, wenige für den Kampf schlecht taugliche und somit für mich wertlose aber reich verzierte Säbel und Schwerter hängen in ihren Befestigungen an der unverzierten Wand. Ein schwerer Tisch, leicht angestaubt den einige rußige Leinentücher zieren, die ich wohl nach dem Säubern der Waffen hier vergessen hatte. Ein Stuhl mit krummen morschen Beinen steht unordentlich im Raum, so setze ich mich kurzerhand auf den Tisch und stelle den Kerzenständer leise polternd neben mich. Die mageren Kerzenflammen züngeln durstig nach der staubigen alten Luft hier oben und mein Blick fällt auf das durchgesessene wuchtige und breite Sofa an der gegenüberliegenden Wand. „Ich hoffe, dieses bescheidene Fleckchen ist dem Schattenprinz genehm?" formuliere ich trocken und weniger als Frage ohne ihn direkt anzusehen. Schweigend sieht er sich um, doch seine Miene kann ich nicht deuten, zu unstet flackern die Kerzen über sein schwarzes Gesicht. Ich angle nach einem Tuch, das mir am ehesten sauber erscheint und werfe es in seine Richtung. Geschickt fängt er den fallenden Stoff und aus dem Schatten erkenne ich deutlich seine Augen in denen der Widerschein der Kerzenflammen blitzt und funkelt. „Ihr seid sehr gastfreundlich MyLady…" ‚Nennt mich nicht so!’ herrsche ich ihn in Gedanken an und die Wut schwappt erneut in mir hoch als ich auch noch sein amüsiertes Glucksen vernehme. Er wischt sich das Gesicht, das seine Haut nur noch einen kaum sichtbaren dünnen Film der Erde aufweist und tritt bedächtig auf mich zu. In einer flüssigen Bewegung rutsche ich vom Tisch und winde mich zwischen ihm und dem Möbel in Richtung Sofa. Seine Augenbraue zuckt fragend und mit einer Mischung aus beschämt und erleichtert beobachte ich wie er seelenruhig das Tuch zurück auf den Tisch legt. Vor dem Sofa stehend überlege ich wie ich nun aus dieser verfahrenen Situation kommen kann, aufgeregt schnaufe ich dass sich meine Nasenflügel blähen und ich fixiere einen besonders brüchigen Teil der Mauer hinter dem Sofa. Vielmehr spüre ich sein Nähertreten als das ich es höre, wirklich unglaublich wie er lautlos über die alten Holzbohlen schleicht. Ich kann mich nicht dagegen wehren das sich meine Brust aufgeregt hebt und senkt, doch ich werde mich nicht seinen spottenden und anzüglichen Blicken aussetzen und mich zu ihm umdrehen. „Was beschäftigt euch in der Weise das ihr gar abwesend wirkt?" flüstert er mit dieser charmanten tiefen Stimme direkt in mein Ohr dass mir sein warmer Atem auf der Haut kitzelt. Ich zwinge mich zu Lächeln und drehe mich zu ihm um, begegne direkt seinem Blick, unsere Nasen nur eine Handbreit voneinander entfernt, meine Brust hebt sich in der Art dass ich beinahe die seine berühre. Fast kann ich es hören, das Knistern das zwischen unseren Blicken entsteht. In dem Moment als er sich einen Deut auf mich zu bewegt, setze ich mich auf das alte Sofa und entkomme so seiner Nähe, doch nicht seinem Blick. Sehr anzüglich und dennoch charmant wirkt sein Lächeln auf mich, doch der Zorn verebbt langsam ohne mein Zutun und ungewollt. Seinen über meinen Körper wandernden Blick ausnutzend, mustere ich auch seine Gestalt ausführlich, habe ich sie doch schon im Rücken gefühlt, doch noch nie wirklich betrachtet. Seine breiten Schultern unter dem weich fliesendem Umhang, die breite Brust die sich sicherlich hinter dem leichten Plattenpanzer verbirgt, die muskulösen Arme die mich so dreist gehalten haben, die schmale Taille die jede Frau neiden würde, der flache Bauch… Einen Bruchteil einer Sekunde früher als er, findet mein Blick wieder seine Augen, sodass er davon ausgehen muss, er, und nur er, hätte mich unverhohlen gemustert. Sein unverschämt offener Blick lässt meine Mundwinkel schelmisch zucken und fast unwillig schüttle ich die aufkeimende Sympathie für diesen… diesen… Verbrecher ab und sehe ihn ernst an. Zwinge mich den schlechten Charakter hinter den charmant blitzenden Augen gewahr zu werden und meine Augen trotzen seinem frechen Blick hoffentlich kühl genug, dass er sich seine offensichtlich lüsternen Gedanken aus dem Kopf schlägt. Wenig beeindruckt durch meine blitzenden Augen, setzt er sich zu mir, viel dichter als es notwendig wäre und streckt seinen Hals um an mir zu schnuppern. Ein verächtliches Krächzen bahnt sich seinen Weg durch meine Kehle, doch ich schlucke es im letzten Moment hinunter und zwinge mich wieder zu einem warmen Lächeln, wende den Kopf in seine Richtung und beuge mich etwas vor, dass meine Nasenspitze beinahe die seine berührt. Meine Hand wandert langsam in Richtung seiner Brust, doch er packt sie blitzschnell und drückt mein Handgelenk mit dem mittlerweile wohl bekannten eisernen Griff. Ich seufze und schüttle den Kopf tadelnd, halte seinem mittlerweile aus engen Augenschlitzen blitzenden Blick stand und zögerlich lockert er seinen Griff um meine Hand. Meine Hand, noch immer in seinem Griff, bewegt sich zu seinem Hals, wo sich meine Finger strecken und ihn sanft berühren. Wie weich seine Haut doch ist, deutlich fühle ich das pulsieren der Adern an seinem angespannten Hals durch meine Fingerspitzen. An den Adern entlangstreichend taste ich mich weiter hinauf an sein Kinn, seine Wange… streiche sehr sanft und beinahe zärtlich über den weichen Flaum der zahlreichen Häärchen und finde eine pochende Ader an seiner Schläfe. Sein Griff löst sich erst als ich meine Lippen leicht öffne und meinen Atem auf seine vollen Lippen hauche. Mit einem siegessicheren Zucken um die Mundwinkel öffnet er nun seine Lippen und kommt mir so nah, dass sich unsere Lippen für einen Bruchteil einer Sekunde zart berühren… Ein ehrlicher sehnsüchtiger Seufzer flieht über meine Lippen und ich versuche erst gar nicht ihn zu unterdrücken. Sanft presse ich meine Lippen auf die seinen und dränge ihn mit einem angedeuteten Kuss in eine halb liegende Stellung. Meine Hand fährt indessen seinen Haaransatz entlang, die Fingerspitzen liebkosen die begehrenswert weiche Haut hinter dem Ohr. Ein leiser Seufzer zittert über seine vollen Lippen und überspielt das lüsterne Beben meiner eigenen… mit dem Seufzer fällt einiges der Anspannung von ihm ab und seine Hände wandern sanft, aber siegessicher… zu sicher… über meine Schultern. Blitzschnell greife ich mit der freien Hand in seine Hose, finde den Schlüssel und springe auf, nicht ohne ihm noch einen Stoss zu geben, dass er rücklings auf das Sofa kippt. Nach einiger Überraschung setzt er mir nach doch ich bin schon an der Tür und habe sie entriegelt. „Willkommen auf Keltenstein!" lache ich ihm entgegen und werfe ihm den Schlüssel vor die Füße… hänge mich mit meinem Gewicht an die Tür bis sie ins Schloss fällt und verschwinde mit fliegenden Schritten die Stufen hinab ins Dunkel des Turms.

 
 
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