Gwendolyn Dwyn Andraste
  Keltenstein - Der Ausreißer (RP)
 

Die Schatten der Nacht ziehen sich langsam zurück und weichen der Morgendämmerung. Die Sonne versteckt sich hinter dicken Wolken und streckt sich nur langsam über die Hügel am Horizont. Vereinzelt begrüßen die Frühaufsteher unter den Singvögeln diesen neuen Tag. Ein großer schwarzer Schatten steht inmitten auf einer kargen winterlichen Wiese. Er hebt sich deutlich von den grauen Gerippen der blattlosen Laubbäume ab. Leichter Nebel erweckt den Anschein dieser Schatten schwebt über dem harten Boden. Eine Bewegung huscht über diesen Schatten gefolgt von gedämpften Stampfen und Schnauben. Das Pferd hebt den Kopf und bläht die Nüstern. Ein verhaltenes Wiehern und das Tier tritt auf der Stelle, schwenkt den Kopf in der morgendlichen Luft und lauscht mit aufgestellten Ohren. Es spannt die kräftigen Schenkel an und drückt sich nach oben, die Vorderhufe steigen einige Zentimeter in die Luft. Im Steigen reißt das Pferd seinen massigen muskulösen Körper herum und prescht übergangslos davon, als es wieder Boden unter den Hufen spürt. Die kräftigen Hinterbeine stoßen sich schwungvoll ab während sich die Vorderbeine ein ums andere Mal in den Boden stemmen und den Körper des Tieres noch vorne ziehen. Aus der Ferne ein leise tönendes Bellen schenkt dem Schwarzen Sicherheit und lässt ihn ausgelassen Buckeln und Springen. Mit allen Vieren in der Luft schnaubt er laut und als er wieder Boden unter den Hufen spürt schallt ein kraftvolles ohrenbetäubendes Wiehern über die winterliche karge Landschaft. Das Stampfen der massigen Hufe reißt Erdklumpen aus dem harten Boden. In einiger Entfernung erkennt das Tier einen hohen hölzernen Zaun. Die Schritte werden kürzer aber nicht langsamer und das Tier springt ohne zu Zögern über das Hindernis, prescht weiter, dem Bellen entgegen. Schnaubend wirft es die lange Mähne und das Haar des langen Schweifes weht im Wind den die Geschwindigkeit erzeugt. Ausgelassen wiehernd verlangsamt der Schwarze sein Tempo und tänzelt aufgeregt vor Freude im grauen Nebel. Ein weißer Fleck springt durch die Nebelsuppe. Freudig erregtes Jaulen und leises verhaltenes Lachen kommen näher. Das Pferd trabt langsam auf diesen tanzenden Fleck zu und inmitten dieser kargen Landschaft begrüßen sich freudig der stolze schwarze Hengst Lui und die weiße große, schwarz gefleckte Dogge Don. Der Hund springt ausgelassen um das Pferd herum, das Pferd schüttelt unter freudigem Schnauben die lange Mähne und stampft mit den Hufen. Der Hengst reißt den Kopf nach oben und wieder erschallt ein ohrenbetäubendes Wiehern. „Ich wünsche Dir auch einen guten Morgen Lui" spricht eine sanfte Stimme aus dem Nebel. Aus einem schlanken Schatten entpuppt sich eine, in schwarzes Gewand gehüllte, junge Frau die sicheren Schrittes auf den großen Hengst zukommt. Eine mit feinem Leder behandschuhte Hand streckt sich dem muskelbepackten Hals des Tieres entgegen und klopft sanft den Staub aus dem Fell. Der Hengst beugt seinen Hals und senkt seinen Kopf der jungen Frau entgegen. Seine weichen Nüstern streichen sanft über Ihre Schulter und wärmen die Wangen mit dem warmen Atem. „Na komm Du Ausreißer, ab nach Hause" lächelt die Frau dem Tier entgegen, tritt an dessen Seite und zieht sich an der Mähne schwungvoll auf seinen Rücken. Nach einem kurzen Druck der schlanken langen Beine der Frau, setzt sich das Tier ruhig und brav in Bewegung. Der Hund bellt aufgeregt und rennt hakenschlagend vor der Reiterin und ihrem Pferd. Lächelnd lässt sich die Frau von dem Hengst tragen ohne ihm weiter Kommandos zu geben. Das Tier passt sich dem Tempo des Hundes an und so kommt das Trio nach einiger Zeit auf der Burg Keltenstein an. Klackernd dämpfen die Hufe des Hengstes über den gepflasterten Burghof. Der Hund läuft voraus in den Stall und säuft aus einem Eimer wie ein Verdurstender. Amüsiert lächelnd rutscht die Frau vom Rücken des Pferdes und klopft ihm anerkennend auf die Flanken. Als die Drei im Stall angekommen waren geht der Hengst ganz von selbst in seine Box und macht sich über das frische Heu her, das ihm die Frau in seine Futterraufe gelegt hat. Die junge Frau entledigt sich ihrer Handschuhe und des schwarzen Mantels, und tritt zu dem Pferd in die Box. Sie bückt sich nach dem Stroh und beginnt sofort mit kräftigen Bewegungen das Tier abzureiben. Die weiße Bluse spannt sich bei jeder Bewegung um die vollen Brüste und saugt sich langsam mit der Feuchtigkeit aus dem in Schwaden aufsteigendem Dampf vom Fell des Hengstes auf. Der Hund setzt sich hechelnd in eine Ecke der Box und rollt sich dann jaulend zusammen. Mit wachen Augen passt er auf seine Herrin auf, seine Ohren drehen sich jedem Geräusch entgegen noch bevor die junge Frau es hört. Lächelnd und schwitzend reibt sie den großen Hengst ab und spricht mit sanfter Stimme zu den beiden Tieren…

 
 
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