Ich bemerkte ihn sofort und betete er möge mein Tischherr sein. Die Gäste waren bereits vollzählig anwesend und neben dem großen offenen Kamin stand etwas abseits und dem perlenden Partygeplauder gegenüber ziemlich gleichgültig dieser unanständig attraktive Mann. Meine Freundin die Gastgeberin stellte mich den Gästen vor, doch aus dem Augenwinkel heruas maß ich aufmerksam seine Gestalt: hochgewachsen, schlaksig, mit glänzendem dunklen Haar, elegant geschwungener Nase und makellos in einem dunklen Anzug gekleidet. Seine großen dunklen Augen konzentrierten sich ganz und gar auf seinen Gesprächspartner. Schließlich wurde ich ihm vorgestellt... Piers. Wir plauderten etwas, ich betrachtete seine Augen, die einfach hypnotisch wirkten, dunkles Flaschengrün und zugleich kalt wie Marmor... Seine Stimme dunkel und trocken, harter britischer Akzent...
Es entging mir nicht dass er ohne jedes Interesse meine oberflächlichen Fragen beantwortete und der Höflichkeit halber die eine oder andere Gegenfrage stellte... Small-Talk eben. Ab und an schlich ein angedeutetes bemühtes Lächeln über seine Lippen... Ich ergriff die erstbeste Gelegenheit, als ein anderes Paar bei uns stehenblieb, um etwas Klatsch aufzuschnappen und seilte mich ab...
Wie immer hatte meine Freundin zu viele Gäste geladen und so drängten wir uns an einen wunderschön gedeckten viktorianischen Mahagonitisch, dicke Kerzen in gußeisernen Ständern verströmten warmes Licht... die Sitzgelegenheiten waren extra aus anderen Zimmern herbeigeschafft worden. So saß Piers auf einer Art halbhohen Lederstuhl während ich neben ihm auf normaler Stuhlhöhe saß. Es war so eng das wir uns beständig mit den Armen ins Gehege kamen wenn wir nach dem Wein oder Brot griffen.
Flüsternd machte ich ihn darauf aufmerksam dass er Brotkrümmel am Kinn hatte (eine Lüge) und fragte frech nach ob es ihm gut ginge, er wirkte etwas angespannt. Er funkelte mich aus beunruhigend klugen Augen forschend an ob meiner Unverschämtheit...
Irgendwann zwischen der Wasserkressesuppe und dem gedämpften Steinbutt ließ ich meine Hand zwischen seine Oberschenkel gleiten... er saß zu meiner Linken. Nicht gerade originell aber ... geübt und flink als würde ich Krieg und Frieden in Brailleschrift lesen wanderten meine Finger seinen Oberschenkel hoch. Als meine Finger den Reissverschluss erreicht und runtergezogen haben, schob ich mir mit der rechten Hand gerade ein Stück Brot in den Mund un unterhielt mich mit einer mir gegenübersitzenden Dame über die Schwierigkeiten einen Herd in ein Apartment im 6ten Stock zu bugsieren. Piers wirkte sehr gefasst, liess sich nichts anmerken... aber einige Zeit später spürte ich ein leichtes Zittern... Ich lächelte Ihn süss an und fragte ob er eine arbeitsreiche Woche vor sich habe... bewusst lies ich meine rote Zunge hinter meinen rosa Lippen und kühlen weißen Zahnreihen tanzen... ich sah ihm an dass er sich fragte wie ich wohl schmeckte ... er antwortete sehr schroff und so zog ich meine Hand aus seinem Schoß und holte mir eine wunderbar saftige rote Kirsche aus der Obstschale... biss nachdenklich hinein und nichte verständnisvoll einem Mann rechts von mir zu, der sich über irgendwas beklagte... Aus den Augenwinkeln bemerkte ich wie Piers auf dem Weg war seine Fassung wiederzufinden und Anstalten machte seinen Reißverschluss zu schliessen... er wurde von der Dame zu seiner Linken angesprochen und holte Luft um ihr zu antworten, schon musste er ein zweites Mal noch tiefer Luftholen... ich steckte ihm die feuchte angebissene Kirsche in seine Hose und rollte sie sehr langsam an seinem Penis entlang, während ich mich weiter mit dem Mann zu meiner Rechten unterhielt... Piers schluckte, rang um Fassung und unterhielt sich gequält mit der Dame zu seiner Linken... Als ich mit meiner Erzählung gerade fertig war, zog ich die Kirsche geschickt hervor und steckte sie in meinen Mund...
Als wäre nichts geschehen unterhielt ich mich quer über den Tisch... nur nicht mit Piers, tat mich gütlich an den Minztoffees welche rumgereicht wurden und als es schlussendlich Zeit war für mich zu gehen verabschiedete ich mich bei den anderen Gästen... Piers steckte mir eine Serviette zu auf der er, wie ich nachher feststellte, seine Telefonnummern in schön geschwungenen Ziffern geschrieben hatte... ich versicherte ihm mit treuen Augen dass es mich sehr gefreut hat ihn kennenlernen zu dürfen und beugte mich zu einem Abschiedskuss zu ihm herab... sehr kühl berührten meine Lippen die seinen und ich schob ihm als kleines Abschiedsgeschenk ein zart schmelzendes Minztoffee aus meinem Mund in seinen...
Angerufen habe ich ihn bisher nicht ...